Bericht in der Allgemeinen Laberzeitung zum Jubiläumskonzert am 16. 11. 2003:

Es war ein wahrhaft festlicher Abend
Großes Jubiläumskonzert zum 25. des Orchesterkreises mit Liedertafel und Kinderchor

Ein großer Tag im Musikleben Geiselhörings - der Arbeitskreis Orchestermusik feierte sein 25-jähriges Jubiläum und gab mit Chor und Kinderchor der Liedertafel Geiselhöring ein festliches Konzert im "Geiselhöringer Hof".

Aus einer Bierlaune heraus sei der Orchesterkreis vor 25 Jahren von Bruno Weber und Wolfgang Plank gegründet worden, erzählte Walter Scherm, Vorsitzender der Liedertafel. Wenig später habe der Weg die beiden Gründer dann zu Manfred Plomer geführt, der sofort die Leitung übernommen und weitere Musiker dazugeholt habe. Dann sei fleißig musiziert worden: Bei Kirchenkonzerten und Orchestermessen, zu geistlichen und weltlichen Anlässen, so Scherm.
Der Saal des "Geiselhöringer Hofes" konnte die vielen Besucher kaum fassen, die am Sonntag mit Orchesterkreis und Liedertafel feiern wollten. Walter Scherm blickte zurück auf die Anfänge des Orchesterkreises: Namen wie Alfons Plank, Rudi Pausenberger, Werner Blendl, Anton Detterbeck oder Michael Schindler, Klaus Stern und Alois Plomer seien zu nennen. Auch viele Frauen wie Melanie Mantay, Christine Götz, Christine Esser und Monika Bernloher mit ihren Brüdern Ludwig und Peter gehörten zu den Musikern der ersten Stunde und seien unvergessen.
Ein Höhepunkt in 25 Jahren Zusammenarbeit sei sicherlich die Fahrt zur südfranzösischen Partnerstadt Mont im Jahre 1985 gewesen, als an mehreren Abenden konzertante Musik geboten worden sei, erklärte Scherm. Unverzichtbares "Rückrat" sei bis heute zweifellos Manfred Plomer, der auch für das Festprogramm verantwortlich sei.
Abschließend wandte sich Scherm mit einem Anliegen an die Besucher: Liedertafel und Orchesterkreis beabsichtigten, einen Konzertflügel anzuschaffen. Eine größere Spende sei bereits von einem heimischen Bankhaus eingegangen. Weitere Spenden seien erwünscht. Scherm dankte in diesem Zusammenhang Günter Braun auch im Namen der Musiker.

Heiteres mit Alois Hauner
Festlich und dem Anlass angemessen war das Programm - es zeigte die ganze Bandbreite des Könnens von Musikern und Sängern und begann mit dem feierlichen "Krönungsmarsch" von Giacomo Mayerbeer. Dass Liedertafel und Orchesterkreis ein gut eingespieltes Team sind, zeigte sich beim zweiten Programmpunkt: Händels gewaltigem "Singt, Himmel, singt". Strahlend erklang der Chor der Sängerinnen und Sänger, gekonnt begleitet von dem verstärkten Ensemble des Orchesterkreises. Alois Hauner führte auf heiterer Weise durchs Programm und hatte viel Informatives und Witziges über die Komponisten und ihre Werke zu erzählen.
Zwei junge, vielversprechende Solisten sind das Geschwisterpaar Elisabeth und Manfred Plomer jun. Die junge Sopranistin besticht durch ihren warmen, klaren Sopran, ihr Bruder Manfred, Gesangsstudent in Freiburg, wandelte sich stimmlich vom Bariton zum Tenor. Er begeisterte sein Publikum einmal mehr mit einer Arie aus der Operette "Paganini" und dem bekannten "Wolgalied" aus "Der Zarewitsch" von Franz Lehár.

Höhepunkt: Carmina Burana
Ein Höhepunkt des Konzerts war zweifellos das Potpourri aus der Operette "Schwarzwaldmädel" von Leon Jessel. Die Lieder und Melodien, mit Temperament und Freude gesungen und gespielt, beschwingten und begeisterten das Publikum. Der Beifall war anhaltend und verdient. Er galt auch der Pianistin Judith Wagner am Klavier. Ein zweiter Höhepunkt, im krassen Gegensatz zur Musik des "Schwarzwaldmädel", war ein Auszug aus Carl Orffs "Carmina Burana". Diese 200 Jahre alten Vagantenlieder, von Orff in den 30er Jahren vertont und uraufgeführt, zeichnen sich sowohl durch elemantare Kraft als auch durch eine wunderbare Zartheit aus und fordern viel von Chorsängern und Solisten.
Auch der Kinderchor (Leitung Sonja Fritsch) war mit dabei. Eine Schlagwerkgruppe, hier wurden Bruno Weber und die Brüder Franz und Dietmar Englbrecht besonders erwähnt, begleitete den Chor. Den Klavierpart spielte Miriam Schmid.

Konzentration und Leichtigkeit
Dirigent Plomer leitete den großen Chor mit Disziplin und konzentrierter Leichtigkeit. So glückte das Werk und gelang als rundes Ganzes meisterhaft. Auch die Solosänger Elisabeth und Manfred Plomer jun. waren ihren Parts gewachsen und bezauberten ausdrucksstark das Publikum. Zum guten Schluss rundete der Orchesterkreis das Programm mit dem pompösen "Pomp and circumstance" von Edward Elgar und einer Zugabe aus dem "Schwarzwaldmädel" ab. Ein wirklich gorßer Abend, an dem sich Manfred Pomer und seine Musiker ein weiteres Mal selbst übertrafen.